Pauline Kraneis


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PAULINE KRANEIS
LOST AND FOUND



Alice Goudsmit





1: Timbuktu

Timbuktu. Ein wohlklingendes Wort. Fremdartig und verheißungsvoll. In ihm klingen die Ferne und unsere Abenteuerlust zusammen. Timbuktu ist eine Stadt, die in der Welt der Wirklichkeit existiert, und dennoch trägt ihr Name unsere Imaginationen in sich. Alle kennen Timbuktu, trotzdem liegt Timbuktu ähnlich fern ab einer wirklichen Geografie wie Atlantis, Arkadien oder Eudossia. Timbuktu ist in unserer Sprache, unserem Denken zur Metapher geworden.


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DIE GESTALT DER LEERE



Volker Adolphs





Es beginnt mit einem leeren Blatt und es beginnt mit der Welt, zu der das leere Blatt gehört und zu der Pauline Kraneis gehört, die das Blatt mit der Welt bezeichnen wird. Es beginnt mit allem, was da ist. Und weil es so verwirrend viel gibt, wird es unsichtbar ohne zu verschwinden. Die Unüberschaubarkeit der Welt ist Glück und Schrecken und sicher eine Überwältigung. Man kann sich vom blinden Tumult der Dinge mitnehmen lassen, einem Fluss, der nichts trennt, oder nach einem Standort suchen, an dem es möglich ist, der Welt ein leeres Blatt entgegenzuhalten, um sie zeichnend durch Wegnehmen, Auswählen, Aufzählen, Isolieren, Freistellen wieder erkennbar zu machen.


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THE SHAPE OF THE VOID



Volker Adolphs





It begins with a blank sheet and it begins with the world to which the blank sheet belongs and to which Pauline Kraneis belongs, who will draw the world on the sheet of paper. It begins with everything that is there. And because there is such a bewildering amount, it becomes invisible without disappearing. The unmanageability of the world is happiness and terror and certainly overpowering. One can let oneself be carried away by the blind tumult of things, a river that does not divide anything, or seek a place where it is possible to hold a blank sheet of paper to the world, drawing to make it recognisable again by omitting, selecting, enumerating, isolating, cropping.


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Der Garten der Pfade, die sich verzweigen



Bettina Steinbrügge





Die Zeichnung ist das Medium, mit dem Pauline Kraneis den Betrachter auf die fast poetische Reise der Beschreibung und der Definition vom realem und mentalem Raum schickt. Die Wanderungen des Auges und des Körpers durch ihre zwei- und dreidimensionalen Zeichnungen kommen einem Ausflug gleich; die von der Buchseite über das Bett, die Wohnung, die Straße, die Stadt bis zum Alpha des Zentaurs und zurück führen wird. Die Reiseroute kann im Vorhinein nicht genau festgelegt werden, da es kein bestimmtes Ziel gibt. Vielmehr führt sie durch die verschiedensten "Raumbilder", die gleichsam immer wieder neue Räume eröffnen. Siegfried Karacauer hat wohl als erster den Begriff des "Raumbildes" geprägt: "Die Raumbilder sind die Träume der Gesellschaft. Wo immer die Hieroglyphe irgendeines Raumbildes entziffert ist, dort bietet sich der Grund der sozialen Wirklichkeit dar."


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Traumpfade – zu den Raum-Zeichnungen von Pauline Kraneis



Harald Uhr





'Die Fledermaus wirft ihre Töne gegen die Wand. Aus dem Echo hört sie einen Raum'. In einem Interview benutzte Alexander Kluge diese knappe Beschreibung der Orientierung des tierischen Nachtschwärmers als Gleichnis, um das Aufwerfen von Fragen als das auslösende Moment für den Erzähler von Geschichten zu charakterisieren.


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Statt Muster–Stadtmuster. Pauline Kraneis’ Zeichnungen



Dr. Hanne Loreck





Wer hat sich nicht schon einmal in den Mustern eines orientalischen Teppichs, 1999, verloren? Ist an einem Punkt in seine Zeichnung eingestiegen, um schließlich auf den Rändern der Oktogone wie auf einer maurischen Festungsanlage entlangzuwandern oder den Mäander herunterzuschwimmen?


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© Pauline Kraneis 2017